Wohlfühlfaktor Akustik im Restaurant: Ideen zur Raum-Ästhetik

Die Atmosphäre innerhalb eines Restaurants ist einer der maßgeblichsten Punkte für einen Gast. Bewusst oder unterbewusst, unangenehme Akustik verprellt oft den ansonsten zufriedenen Gast. Und sorgt darüber hinuas für unnötigen Stress beim Personal. Glücklicherweise können selbst Gebäude, die hier ungünstig angelegt sind, relativ kostengünstig und dezent nachisoliert werden. Und das sollten sie auch, denn unangenehme Akustik führt versteckt zu Gästeschwund.

Ein abendlicher Besuch beim Italiener. Eigentlich ganz nett, aber trotz schönem Interieur: irgendwas stört. Über den Abend hinweg, ganz unterbewusst und oft kaum zu benennen, schleicht sich ein unangenehmes Gefühl ein. Die Atmosphäre wirkt stressig und gehetzt. Gespräche stocken. Wer dann mal zum rauchen oder „für kleine Restaurantgäste“ geht, der merkt oft bei der Rückkehr zum Sitzplatz, woran es liegt: Es ist schlicht zu laut. Kein gemütlich- atmosphärisches Gemurmel mit dezenter Musik. Es ist Krach. Geschirrgeklapper und halb geschriene Gespräche erzeugen die Akustik einer Produktionshalle in vollem Betrieb. Manche Restaurants verzichten, je voller der Laden wird, einfach auf Musik, um den Geräuschpegel nicht noch zusätzlich zu steigern. Der letzte Rest Gemütllichkeit verfliegt.

Für den Gastronomen gilt hier dringend effiziente Abhilfe zu finden, wenn die Gäste wiederkommen sollen. Unangenehmer Raumhall kann ein bauliches Problem sein. Dafür kann der Restaurantbesitzer zwar nichts, lösen muss er das Problem dennoch. Eine Aufteilung in verschiedene Gasträume kann – wenn auch sehr kostenintensiv und aufwendig – hilfreich sein. Aber muss es wirklich gleich der Wanddurchbruch sein? Einfachere und günstigere Möglichkeiten sind oft schnell umgesetzt und meist sogar optisch eine Aufwertung.

  • Idee 01: Isolations-Platten. In Form, Farbe und Dicke variabel, von geringem Gewicht. Isolierende Paneele und Segel an Decken und Wänden senken den Geräuschpegel im Raum erheblich und erzeugen eine sehr viel angenehmere Akustik. Oft können diese ganz dezent im Raum integriert werden. Mit Fotografien und Mustern bedruckt oder von hinten beleuchtet geben diese Absorptionsmaßnahmen auch atmosphärisch so einiges her. Weiterer Vorteil der Akustik-Maßnahme: Beleuchtung, Belüftung und Lautsprecher können so ohne Probleme in eine Akustikdecke integriert werden. Achtung: Bei der raumakustischen Planung einer solchen nachträglichen Isolierung müssen die Größe des Raums und seine Nutzung berücksichtigt werden. Neben ihrem hohen Schallabsorptionsverhalten haben die Platten auch nützliche Wärmedämm-Eigenschaften.
  • Idee 02: Botanik. Mit großen, gepflegten Pflanzen, Bäumen und Blumen, die den Gastraum lebendig machen, sorgen Gastronomen nicht nur Atmosphäre. Die lebendigen raum-Aufheller dienen zudem als Schallfänger. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass ein attraktiver Inhouse-Pflanzenpark tägliche Pflege braucht. Zudem sollte man hier aufpassen, dass die Pflanzen nicht zu vitalen Staubfängern werden. Unser Tipp, sofern die Teile tragbar bleiben: regelmäßig nach draußen bringen und abduschen.
  • Idee 03: Stoff. Passende Gardinen an den Fenstern geben Räumlichkeiten sowohl von innen wie von außen Charakter. Für den Schallschutz sorgen dabei nicht nur der bleiern-schwere Samt, der signifikant den Lärm schluckt. Auch leichte, selbst teil-durchlässige Stoff-Varianten dämpfen und sehen dem Interieur angepasst zudem noch schön aus.
  • Idee 04: Filzgleiter. Klingt wie eine Mini-Maßnahme, hat aber sofern im Gastraum konsequent betrieben seine nachhaltige Wirkung auf Atmosphäre und Raumakustik. Bringen Sie konsequent unter allen Stühlen, Tischen und sonstigen Objektmöbeln Filzgleiter an. Sie verhindern konkret das Scharren bzw. Quietschen beim Verrücken von Mobiliar. Unaser Tipp: Verwenden Sie Filzgleiter zum Nageln, nicht die zum kleben, hält besser.
  • Idee o5: Raumteiler. Im Rahmen unserer Redaktion haben wir den smarten Trennwänden bereits einen Artikel gewidmet, da wir von der Vielfalt und Flexibilität dieser Objektmöbel überzeugt sind. Trennwände sind neben den Abhängern an Decken echte Klassiker, wenn es um das Brechen von Schallwellen und damit die Optimierung von Raumakustik geht. Große Räume werden durch Trennelemente sinnvoll unterteilt. Es können wie aus dem Nichts ganze Abteilungen geschaffen werden. Oder temporär Abgrenzungen, die atmosphärisch und zeitlich begrenzt sinnvoll sind. Es eignen sich Glasscheiben, Spiegel, halbhohe Gipskartonwände aber auch Raumtrenner aus Holz oder Styropor.

Grundsätzlich gilt: die Akustik von Gast-Räumlichkeiten trägt massiv und sehr entscheidend zum Gast-Erlebnis bei. Darüber hinaus ist die Akustik ist nicht nur innerhalb des Gastraums für die Gäste von Bedeutung. Auch die Verständigung zwischen dem Personal und Gästen wird durch schlechte Akustik erschwert. Das führt zu Missverständnissen, Wartezeiten, Unzufriedenheit der Gäste und Mitarbeiter gleichermaßen. Schließlich: die Nachbarn. Eine gute Isolation des Gastraums wirkt auch nach außen. Gerade in den abendlichen und nächtlichen Stunden kann der Gastronom durch eine gute Isolierung so manchen Ärger mit Anwohnern vermeiden.

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