Durch Dashang, Trinkgeld, erhalten viele Kellner in Chinas Großstädten künftig für ihre Arbeit am Gast einen kleinen Obolus. Eine Revolution in einem Land, in dem bis vor einigen Jahren Trinkgelder noch verpönt waren, hilft heute ein Quellcode am Oberarm des Kellners weiter und verschafft ihm ein höheres Monatsgehalt. Davon sind aber längst nicht alle Chinesen überzeugt.
In China galt es lange Zeit als unangebracht, Dienstleistungspersonal mit Trinkgeld für ihre Arbeit zu bezahlen. Während es in vielen Ländern ganz selbstverständlich ist und oft sogar für Kellner und Putzkräfte notwendig ist, das Grundgehalt durch Trinkgeld aufzustocken, herrschen im Land des Lächelns andere Grundsätze.
Doch hier ist man nach wie vor sehr Technik affin und hat sich deshalb nun eine neue Bezahlweise ausgedacht, die bereits in vielen Restaurants der Großstädte angewendet wird. Statt das Trinkgeld auf den Tisch zu legen oder in die Hand zu geben, können Gäste kurzerhand einen kleinen Quellcode am Oberarm des Kellners ab scannen und dann direkt mit dem Smartphone das Dashhang („Trinkgeld“) überweisen. Das ist praktisch für Gast, positiv für den Kellner und niemand muss mit dem Kleingeld direkt in Berührung kommen.
Die Nachfrage boomt nach digitalem Trinkgeld
Dabei sind Gehälter in Chinas Dienstleistungsbranche großzügig geregelt. Jeder Angestellte erhält ein Basisgehalt, dazu kommen Boni für besonders gute Arbeit. Und nun gibt es dank des digitalen Trinkgelds eine weitere Einkommensquelle.
Noch immer melden sich aber auch kritische Stimmen zu Wort, denn nach wie vor sind viele überzeugt, die Gabe von Trinkgeld gehört sich schlichtweg nicht und passt nicht in die chinesische Tradition. Trotzdem boomt die Nachfrage und es finden sich immer mehr Restaurants, die die Idee umsetzen.
Da fragen sich natürlich auch deutsche Gastronomen, ist das ein Konzept, was auch hierzulande Schule machen könnte?
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