Die Behörden in den USA arbeiten zunehmend moderner: Neuerdings werden Beiträge aus sozialen Netzwerken dazu verwendet, um die Gastronomiebetriebe genauer unter die Lupe zu nehmen.
Immer wieder wird in den Medien über Vorfälle in der Gastronomie berichtet, die die Zustände in Restaurants und Lokalen bemängeln. In Chicago greift das Gesundheitsamt nun zu einer außergewöhnlichen Methode, um schnell zu handeln und Missständen auf die Spur zu kommen.
Auf Spurensuche in sozialen Netzwerken
Das Chicago of Public Health arbeitet neuerdings mit einer interessanten Methode, um Hygienemängel in Chicagoer Restaurants aufzudecken und entsprechend zu reagieren. Die Gesundheitsbehörde nutzt einen eigens eingerichteten Twitter-Bot, um die Posts nach Hinweisen auf Lebensmittelvergiftungen nach Restaurantbesuchen zu durchforsten.
Die Methode erscheint ungewöhnlich, kann aber interessante Statistiken vorweisen. So wurden innerhalb von zehn Monaten aufgrund der ermittelten Einträge bereits 133 außerordentliche Kontrollen in Restaurants vorgenommen. Bei 33 Restaurants gab es schwere Hygienemängel, 21 mussten sogar geschlossen werden.
Twitter-Bot nicht als alleinige Grundlage
Selbstverständlich basieren die Ergebnisse nicht ausschließlich auf dem Einsatz des Twitter-Bots. Sobald ein Eintrag entdeckt ist, wird der Verfasser kontaktiert und darum gebeten, online Beschwerde einzureichen. So soll Missbrauch und ungerechtfertigten Anschuldigungen vorgebeugt werden.
New Yorker Methode
Die New Yorker Behörden nutzen ebenfalls die beliebten Netzwerke und Bewertungsportale und stöbern auf der Plattform Yelp nach entsprechenden Hinweisen. Doch damit scheinen sie die falsche Wahl getroffen zu haben. Denn die Ergebnisse erscheinen im Vergleich zu denen des Twitter-Bots in Chicago geradezu minimal. In New York führte dieses Vorgehen gerade mal zu drei Restaurantkontrollen. Da die Chicagoer Methode recht erfolgreich scheint, haben sich inzwischen die Behörden aus Boston und New York dem Projekt angeschlossen.
Geeignete Methode für Deutschland?
Bislang ist in Deutschland der Einsatz derartiger Methoden nicht in der Praxis anzutreffen. Aber vielleicht geben die US-amerikanischen Methoden Anlass zum Umdenken. Zumindest der Twitter-Bot scheint erfolgreiches Mittel zum Aufspüren hygienischer Missstände zu sein.
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