Urteil gegen Airbnb: Darf die Hotellerie aufatmen?

Ein erstes Urteil hat Airbnb in die Schranken verwiesen. Die Hotellerie freut sich, weil eine Chancengleichheit bislang kaum gegeben war. Ob das Urteil jedoch wegweisend ist, bleibt noch abzuwarten.

Bislang beklagte sich die Hotellerie über unfaire Gesetzesregelungen, die Airbnb deutliche Vorteile verschaffen würden. In Wien wurde allerdings ein interessantes Urteil gefällt, das der gesamten Branche Hoffnung gibt.

Mindestaufenthalt 180 Tage

In einem Wohnhaus in Wien waren zwei Eigentumswohnungen ständig an Airbnb-Reisende vermietet worden. Andere Hausbewohner beschwerten sich über die immer wieder wechselnden Personen, die sie im Haus antrafen. Sie fühlten sich dadurch belästigt, gestört und verunsichert. Nachdem sie die Vermieterin bereits mehrfach auf die untragbaren Umstände hingewiesen hatten und keinerlei Reaktion erfolgte, zogen sie schließlich vor Gericht.

Schon in der Vergangenheit waren Airbnb-Vermietungen in Privatwohnungen mehrfach negativ aufgefallen. Sowohl Anwohner als auch Hotelbetriebe hatten sich wegen untragbarer Zustände und unfairer gesetzlicher Regelungen beschwert. Die Verhandlung in Wien basierte darauf, dass die Eigentümerin keine Erlaubnis eingeholt hatte, die ihr eine kurzfristige Vermietung erlaubte. Das Gericht entschied daraufhin, dass Airbnb-Vermietungen zukünftig für einen Zeitraum von mindestens 180 Tagen erfolgen müssen.

In der Vergangenheit hatte der Oberste Gerichtshof bereits festgelegt, dass Vermietungen zu rein touristischen Zwecken von bis zu 30 Tagen nicht zulässig sind. In der aktuellen Verhandlung sollte ein längerer Zeitraum zwischen zwei und sechs Monaten auf Rechtmäßigkeit untersucht werden. Die Eigentümerin der Airbnb-Wohnungen fühlte sich im Recht, da sie an Personen vermietet hatte, die beruflich in Wien ein paar Monate zu tun hatten. Das Gericht entschied, dass jede Vermietung mit einer Dauer von weniger als sechs Monaten nicht gesetzeskonform sei.

Das Urteil bestätigt die Bemühungen der Hotellerie, Chancengleichheit am Markt zu erwirken. Es ist ein wichtiger Schritt, faire Bedingungen für alle Beteiligten zu schaffen.

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