Knapp 70.000 Hotels sind von der Pleite bedroht und das, obwohl die Deutschen in diesem Jahr wieder gern Urlaub im eigenen Land machen. Durch Corona ist vielen die Lust auf ferne Länder und Abenteuer vergangen, stattdessen boomen Städtereisen und Trips an die deutsche Küste. Grund zum Aufatmen ist der Trend für die Branche dennoch nicht.
Laut DEHOGA Verbandschefin Ingrid Hartges geht es dem Hotel- und Gaststättengewerbe weiter schlecht. Die wochenlangen Schließungen verbunden mit der langsamen Öffnung der Branche haben vielen Betrieben hart zugesetzt. Da hilft es auch nicht, dass der aktuelle Trend heißt: “Ferien im eigenen Land!” Deshalb müssen die betroffenen Betriebe weiter staatlich unterstützt werden, fordert der DEHOGA Verband. Dazu gehört es, Pachtzahlungen herunterzufahren und die Pflichtanträge für drohende Insolvenzen auszusetzen. Außerdem müssen Überbrückungshilfen verlängert werden, um möglichen Schließungen vorzubeugen. Man rechnet der dem DEHOGA Verband mit einem Umsatzrückgang von 30 bis 40 Prozent für das laufende Geschäftsjahr. Gerade für kleinere Betriebe ist das kaum zu stemmen. Schon jetzt sind viele Existenzen bedroht, stehen Entlassungen an oder haben sogar längst stattgefunden.
Da ansetzen, wo große wirtschaftliche Schäden drohen
Da hilft es kaum, wenn jetzt erstmal Lockerungen eingesetzt haben. Auch die bedeuten weiter Umsatzeinbußen und zusätzliche Kosten für Hinweisschilder, Schutzmasken, Einweg-Speisekarten und vielem mehr. Außerdem können die Hotels nicht mehr in voller Auslastung arbeiten, das verbieten die neuen Hygiene- und Abstandsregeln. Gleiches gilt für Restaurants. Hier sind in der Regel höchstens 50 Pozent aller Tische nutzbar. In kleinen Bars und Kneipen lassen sich die neuen Bestimmungen erst recht nicht umsetzen. Sie bleiben geschlossen. Damit öffnet sich ein Teufelskreis, denn auch der laufende Sommer und damit die Hochsaison in Sachen Reisen nicht aufhalten kann. Deshalb sei es so dringend notwendig, entsprechende Hilfsmaßnahmen nicht nur anlaufen zu lassen, sondern sie so lange wie möglich durchzuziehen, um auch kleinen Häusern die Chance zu geben sich zu erholen. Das hilft schlussendlich auch der wankenden Wirtschaft.
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