Steuerhinterziehung ist in der Gastronomie kein Kavaliersdelikt

Schätzungen zufolge werden in der Gastronomiebranche pro Jahr mehr als 6 Milliarden an Steuern hinterzogen. Dabei ist dies längst kein Kavaliersdelikt. Der deutsche Fiskus will deswegen nun stärker gegen Steuerbetrug vorgehen, um die Zahlen einzudämmen. Ein neues Kassensystem soll es richten.

In kaum einer Branche ist es so einfach Steuern zu hinterziehen, wie in der Gastronomie. Einfach machen das veraltete Kassensysteme. Dabei ist bereits vor sechs Jahren ein neues Gesetz erlassen worden, wonach die Kassensysteme auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Doch auch heute gibt es kaum Veränderungen. Experten zufolge liege das vor allen Dingen daran, dass viele Wirte einfach darüber noch keine Information erhalten hätten. Dabei gilt hier nicht der Grundsatz, dass Unwissenheit vor Strafe schützt. Groß angelegte Betriebsprüfungen sollen jetzt zeigen, welche Wirte sich an die neuen Regelungen halten und welche nachbessern müssen. Für Letztere kann es teuer werden, denn sie müssen sich nicht nur neues Kassensystem einrichten, sondern auch Strafe bezahlen für ihre bisherigen Versäumnisse.

Neue elektronische Kassensysteme seit Jahren Pflicht

Dabei sind sich Datenschutzexperten nicht einmal sicher, ob neue elektronische Kassen das Problem der Steuerhinterziehung wirklich lösen. Auch hier lässt sich schließlich problemlos Betrugssoftware drauf spielen und schon stimmen die Bilanzen nicht mehr. Dabei sind ausgefeilte Programme so getarnt, dass sie aussehen wie ein Spiel. Öffnet der Nutzer das Spiel beginnt der Betrug und er kann seine Bilanzen fälschen. Für Steuerfahnder ist es nur sehr schwer möglich, diese Manipulierungs- und Betrugsversuche aufzudecken und entsprechend dagegen vorzugehen. Es scheint fast so, als sei die Computertechnik dem Menschen immer ein Stück voraus. Selbst dann, wenn keine nachträgliche Betrugssoftware aufgespielt wurde machen es die elektronische Kassen von heute dem Nutzer problemlos möglich zu betrügen und zwar bei dem neuesten Modell auf gleich 32 unterschiedliche Arten, wie ein Experte vorrechnet. Und weil dies so einfach möglich ist, wird es wohl auch in Zukunft viel Schwarzgeld auf dem Markt geben. Trotzdem ist und bleibt es Pflicht sich eine Kasse anzuschaffen, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht und zu hoffen, dass diese der Steuerfahndung auch genügt.

Bildurheber: madamlead / 123RF Standard-Bild

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert