Schwarze Lebensmittel: Lecker, gesund und von wegen verbrannt

Belugalinsen, Brombeeren, schwarze Bohnen oder Aroniabeeren. Allen diesen Lebensmitteln ist die schwarze Farbe gemein. Doch die ist keinesfalls schimmlig oder giftig, sie schenkt Gesundheit. Trotzdem ist es für viele Gastronomen noch immer ein Tabu-Thema, schwarz gefärbte Lebensmittel auf die Speisekarte zu setzen.

Während der deutsche Genussfreund mit schwarzen Speisen, Verdorbenes assoziiert, ist es in Japan längst Trend, schwarz gefärbte Lebensmittel zu verspeisen. In Gang gebracht hat diesen Trend ausgerechnet eine Fast Food-Kette. Dieser hatte vor einigen Jahren die Idee, als besonderes Highlight einen Burger mit einem schwarzen Brötchen anzubieten. Das kam bei den Gästen gut an. Inzwischen gibt es schwarze Lebensmittel zu Hauf auf der Karte von vielen Restaurants zu bewundern, egal ob in Form von Hauptgerichten oder Desserts. Die Farbe an sich ist dabei gesundheitlich vollkommen unbedenklich. Die dunkle Verfärbung erreichen Köche entweder durch die Verwendung von Tintenfischöl oder durch Kohle. Letztere soll sogar gesundheitsfördernde Aspekte haben und die Verdauung unterstützen.

Schwarz traditionell beliebt

Für den Japaner sind dunkel verfärbter Lebensmittel schon aus Tradition heraus kein optisches Problem. Im asiatischen Raum ist man es gewohnt, zum Beispiel Algen zu Sushi zu verspeisen. Auch die sind schwarz und dabei sehr gesund. Hier macht auch der kulturelle Hintergrund einen enormen Unterschied. Während in Japan die Farbe Weiß für Tod und Verderben steht, ist das in Deutschland genau umgekehrt. Höchstens an Halloween machen viele Bäcker und Gastronomen mal eine Ausnahme und bieten bewusst dunkel verfärbte Speisen und Getränke an. Sind von Natur aus schwarze Lebensmittel dabei, wie zum Beispiel Chia-Samen, so werden die durch entsprechende Kombinationen in Smoothies oder Desserts entsprechend farblich aufgewertet und erscheinen dann gleich weniger düster.

„Pizza in Black“ als Verkaufsschlager

Für Gastronomen wie Vitantonio Lombardo ist das absolut unverständlich. Der gebürtige Italiener bietet ganz bewusst eine Pizza Nera an. Diese besteht aus schwarz verfärbten Teig und ist ansonsten belegt wie jeder andere Pizza auch. Doch genau das macht den Unterschied aus, denn so wird daraus plötzlich ein Trendprodukt und er kann diese auch in seinem Szenerestaurant anbieten, ohne dass jemand die Nase rümpft. Schließlich wird die Pizza mit dem schwarzen Teig zu einem besonderen optischen Highlight, für den Gastronomen ein Verkaufsschlager und ein guter Grund, vermehrt Speisen in Schwarz anzubieten. Schließlich sind die sogar ein Stück weit gesünder, als kunterbunte Lebensmittel. Darüber hinaus machen sie optisch einiges her.

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