Restaurant kocht mit Lebensmitteln aus Foodsharing und Containern

Essen retten. Was klingt wie eine gute Tat ist in Wahrheit ein sehr pfiffiges Geschäftsmodell und das hat seine Wurzeln im holländischen Antwerpen. Hier betreibt man ein Restaurant fast ausschließlich mit Speisen und Getränken, welche vor dem Müllcontainer gerettet wurden und jetzt von kreativen Köchen jeden Arm neu zu einer spannenden Menüfolge zubereitet werden. Ein Konzept mit Zukunft, oder eine fixe Idee auf diese Weise Gastronomie zu betreiben?

250.000 Euro an Startkapital erhielt der Lebensmittelkonzern Instock für eine Projektidee, entstanden aus „Müll“. Warum die zu Tonnen im Container landen fragen sich viele, denn die meisten Lebensmittel sind längst noch gut, sie haben kein verfallenes Ablaufdatum, Schimmel oder sonstige Probleme die schädlich für die Gesundheit wären. Trotzdem müssen Supermarktketten sie entsorgen, denn sie sind entweder nicht schön genug oder perfekt genug für den Verkauf. Fast ein Drittel der Lebensmittel landen deshalb auf dem Müll.

Ein Überraschungsmenü aus der Mülltonne

Im Vergleich dazu leiden auf der ganzen Welt mehr als 800 Millionen Menschen unter den Folgen von Unterernährung und Hunger. Diese Zahlen gehen aus Schätzungen der Vereinten Nationen hervor. Für Essens-Retterin Selma Seddik ein Kreislauf, der durchbrochen gehört und so gründete sie gemeinsam mit drei weiteren Kollegen ein Restaurant, was ausschließlich Reste verkauft. Das Konzept war schnell einleuchtend, der Businessplan geschrieben und die Küche einsatzbereit.

Heute erfreut sich das Restaurant großer Beliebtheit unter den Gästen, denn viele sind gespannt, welches Menü Sie für 25 Euro hier erwarten wird. Das ist in der Tat jeden Abend eine Überraschung, denn gekocht wird immer nur das, von dem die Zutaten da sind. Deshalb ist es für Vegetarier beispielsweise ratsam, vorher anzurufen und sich nach der Menüfolge des Tages zu erkundigen. Etwa 5 Prozent des Umsatzes gehen in den Einkauf von neuen Lebensmitteln und das liegt in erster Linie daran, dass Gewürze und Olivenöl eben selten weggeworfen werden.

Überzeugendes Konzept, auch für andere Städte

Das Konzept gibt es inzwischen auch in anderen Großstädten, zum Beispiel in Kopenhagen. Auf dem deutschen Markt scheint es noch kein Restaurant dieser speziellen Art zu geben. Dabei wären die Gesetze dafür durchaus vorhanden und niemand müsste befürchten, dass seine Idee abgeschmettert wird. Auch der Einspruch, Reste-Restaurants würden gemeinnützigen Organisationen wie der Tafel das Essen wegnehmen sind so nicht haltbar, versichern die Betreiber. Es würde mehr als genug Essen geben, was sich nicht mehr verkaufen lässt und so gebe es für beide Anbieter parallel mehr als genug Nahrungsmittelressourcen, um effizient die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern und diese schlussendlich noch dem Kunden zuzuführen und für den Gebrauch bereit zu machen. Ein Modell, was Interesse weckt und aus umwelttechnischen und ökologischen Gründen sicherlich eine gute Idee ist.

Quelle: zeit.de

 

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