Jeder redet über Craft Bier – aber was ist das überhaupt?

Der Bierkonsum im selbst ernannten Bierland Nummer 1 geht seit Jahren zurück. Das merken die Konzerne wie die Gastronomen. Und genau in diese Lücke möchten risikobereite Biersommeliere mit ihrem Craft Beer schließen. Eine Alternative zu großen Marken ist es allemal. Doch was steckt hinter den neuen Kreationen auf dem Biermarkt.

Sie lieben Bier und brauen mit Hingabe, meist in der eigenen Brauerei. Die neue Brauergeneration stürmt mit ihrem Craft Beer den deutschen Markt. Und das nicht erst seit dem Weltmeistertitel für den Hamburger Biersommelier Oliver Wesseloh. Die geschmacksintensiven und aromatischen Biersorten sind auch für Gastwirte eine gute Alternative zu bereits Bekanntem.

‚Craft‘ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Handwerk. Und genau um dieses geht es bei der Herstellung der Craft Beer-Sorten. In der eigenen Brauerei, den Großteil der Vorgänge selbst überwacht, stellt der Brauer selbst her und steht mit seinem Namen für die Qualität des Bieres.

Endstanden ist diese Art des Brauens bereits vor 30 Jahren. Die große Lust nach gutem Bier brachte einige amerikanische Studenten auf die Idee, selbst zu brauen. Dieses Vorhaben entwickelte seine eigene Dynamik und kommt nun auch in Deutschland immer mehr an, nachdem es bereits in Europa hohe Wellen schlägt. So nehmen die Neugründungen weiter zu, mit dem Ziel, in eigenen Kapazitäten ausdrucksvolle und innovative Biere herzustellen. Deshalb ist Bier brauen so populär und öffentlichkeitswirksam wie selten zuvor. Auch auf der Berliner Biermeile konnte man sich von der Qualität des Craft Beers überzeugen.

Auch große Bierkonzerne wie Radeberger mit Braufactum oder Bitburger mit Craftwerk Brewing wollen auf den Zug aufspringen, verzichten allerdings auf große Aufmachung, um die Schlichte zu erhalten. Allerdings vertreibt Bitburger seine Eigenkreation nur im eigenen Online-Shop. Für Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik bei Bitburger und Familiengesellschafter in 7. Generation, ist genau das der richtige Weg, noch nicht in die Gastronomie zu gehen, glaubt aber, dass die großen Brauereien als Zugpferd dieses Trends fungieren müssen, um Craft Beer salonfähig zu machen, damit es auch für Gastronomen von Interesse werden kann.

Dem Weltmeister Bier-Sommelier Oliver Wesseloh nach, können große Konzerne eigentlich kein echtes Craft Beer herstellen. Diese haben Marketingexperten, die den Markt sondieren und analysieren, wohingegen Craft Beer-Brauer das brauen, wonach ihnen gerade der Sinn steht. Besonders der regionale und handwerkliche Aspekt steht im Vordergrund.

Dies ist auch der Grund, weshalb Craft Beer nicht nur eine kreative Alternative für den Privatverbrauer ist, sondern auch für den Gastronomen, der mit diesen neuartigen Biersorten mit dem einheimischen Touch einen echten Gegenvorschlag zu bekannten Groß-Brauereien.

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