Qualitätskennzeichen Kinderfreundlichkeit – Ein Leitfaden

Von Spielecken bis Kindermenüs gibt es so einiges, was ein Gastronom tun kann, um Familien das gemeinsame Essengehen zu erleichtern. Hier handelt es sich um eine Grundsatzentscheidung. Wer sich für die Zielgruppe Eltern entscheidet, sollte das bewusst kommunizieren. Zuvorkommendes Verhalten gegenüber der Zielgruppe “Familie” spricht sich herum und generiert mehr Gäste.

Im Kraiburger Restaurant “Hacienda” müssen Kinder draußen bleiben. Wer nicht mindestens zwölf Jahre Lebenszeit aufweisen kann, dem verbietet der 52-jährige Wirt, in seinem Restaurant zu speisen. Trotz großer Diskussionen hält er diese Regel konsequent aufrecht – und sein Restaurant scheint gut zu laufen. Die Gästezahlen seien angestiegen, außerdem würde die Kundschaft länger bleiben und mehr konsumieren.

Man fragt sich, warum diese Regelung auf so viel Zuspruch stößt. Wir vermuten, dass in einigen Restaurants nur deshalb die Kinder so negativ auffallen, weil sie nicht gut auf die Kleinen vorbereitet sind. Man muss sich zwar als Gastronom nicht komplett auf Kinder ausrichten, aber Eltern werden sehr dankbar für ein bisschen Hilfe sein, und gerne wiederkommen.

Was man für Kinder (und Eltern) tun kann

Malbücher, Bauklötze, Puppen, Autos. Eine Spielecke, noch besser ein Zimmer für Kinder, erleichtert dem Personal die Arbeit, den Eltern die Wartezeit und anderen Gästen die Entspannung. Die Sprösslinge rennen nicht im Restaurant herum, sind beschäftigt und machen keinen Krach. Ideal wäre natürlich im Sommer auch eine Spielgelegenheit draußen in einem abgegrenzten Bereich. Das muss kein Spielplatz sein. Es reicht schon eine Wiese mit ein paar Bällen oder einer Schaukel.

Gerade kleine Kinder sind beim Essen wählerisch. Eltern werden es Ihnen danken, wenn Sie zumindest einige der gängigen Gerichte auf der Karte haben, die Kinder eigentlich immer mögen. Das gilt mehr, umso besonderer und ausgefallener die Speisen für Erwachsene sind. Das beliebteste Gericht sind unter den Kleinen vor allem Pommes, dicht gefolgt von Spaghetti und Schnitzel. Erlauben Sie den Eltern zuliebe auch Sonderwünsche wie „nur die Beilage“ oder „ohne Soße“. Diese Kleinigkeiten machen oft aus, ob das Kind sein Essen gerne aufisst oder nicht einmal anrührt. Diese Allüren der Kleinen sind übrigens sogar begründet. Je nach Wachstumsphase brauchen Kinder bestimmte Nährstoffe, die eben in bestimmten Nahrungsmitteln enthalten sind.

Außerdem lohnt es sich, einfach auch um nicht verschwenderisch zu sein, Kinderportionen anzubieten. Das können spezielle Gerichte mit kindlichen Namen sein oder einfach die Möglichkeit, jedes Gericht auch in kleiner Ausführung zu bestellen. Diese Maßnahme wird Eltern auch davon abhalten, das Etablissement zu wechseln, weil sie nicht ein ganzes Gericht für ihren Knirps bezahlen wollen, der sowieso kaum die Hälfte schafft.

Wenig Aufwand, viel Wirkung

Kleine Gesten machen oft viel aus. Halten Sie einen Hochstuhl bereit, am besten ohne Nachfrage. Vielleicht auch Kindergeschirr mit einem lustigen Motiv am Tellerboden, das motiviert aufzuessen. Stellen Sie einen Wickeltisch bei den Toiletten auf. Seien Sie generell freundlich und zuvorkommend, was die Kleinen betrifft. Eltern erleichtern sich gerne mal den Alltagsstress, indem sie das Kochen ausfallen lassen. Und ihre Kinder sind ihnen das wichtigste, wenn sie gut behandelt werden, kommen die Eltern wieder. Nutzen Sie diese lukrative Zielgruppe. Wenn Sie es gut anstellen, spricht sich die Kinderfreundlichkeit Ihres Hauses schnell herum und wird zum Qualitätsmerkmal.

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