Phubbing: Smartphones töten Kommunikation beim Essen

Eine gefakte Werbekampagne traf die Anischten vieler Menschen ins Schwarze: Es ist unhöflich und schlecht für’s Miteinander, ständig am Smartphone zu hängen. Vor allem, wenn man gerade mit seinen Lieben aus ist, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Man darf aber hoffen, dass die vielen Initiativen, die auf den Zug des Anti-Phubbing aufgesprungen sind, vielleicht einige wieder wachrütteln.

“Phubbing” ein Wortspiel aus den englischen Worten “phone” (Telefon) und “snubbing” (von Abweisung). Es entstand durch die Marketingkampagne eines australischen Wörterbuch-Verlages, und verbreitete sich danach auch im allgemeinen Volksmund. Er bezeichnet die Situation, wenn Leute am Handy “kleben” und dabei die Menschen um sich herum vernachlässigen. Vor allem in Restaurants, Cafés und Co, wo man sich trifft, um gemeinsam Zeit zu verbringen, sticht das Phänomen ins Auge. Fast jeder hat inzwischen ein Smartphone, an sich ist dagegen nichts einzuwenden. Aber: Eine wahre Handy-Sucht hat sich etabliert, die sich allmählich zu einer Unsitte entwickelt.

Um dem unhöflichen und kommunikationstötenden Phubbing entgegen zu wirken, startete man im Rahmen der Kampagne damals die fiktive Initiative „Stopphubbing“. Inzwischen sind diese Initativen aber Realität geworden. Kampagnen gegen die antisoziale Verhaltensweise sprießen aus dem Boden, die Presse beschäftigt sich zunehmend mit dem neu etablierten Begriff. Übrigens: Es gibt sogar schon Anti-Handy Spiele für’s Restaurant. Beispielsweise: Die Smartphones werden in der Mitte des Tisches gestapelt, wer seines zuerst berührt, muss die Rechnung übernehmen.

“Phubber” sollen fotografiert und online in der Hall of Shame gezeigt werden. Restaurants hängen Schilder auf, die darauf hinweisen, dass nur höfliche Leute, die den Blick zum bestellen vom Handy lösen, bedient werden. Noch sehr humoristich aufgenommen und verwendet trifft die Fake-Kampagne der Australier aber dennoch den Kern eines Problems, das vielen zunehmend sauer aufstößt. Bleibt sich zu fragen, ob die Phubbing-Süchtigen sich auf Dauer mit den Smartphones und dem mobilen Internet durchsetzen – oder ob wir uns die Restaurant-Kultur, wie sie bisher war erhalten können.

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