Krummes Gemüse ist in

Verschrammte Kartoffeln, zu klein geratene Zucchini, welke Blätter an den Radieschen. Das sind nur wenige Gründe dafür, dass Massen von Lebensmitteln erst gar nicht in den Handel kommen. Der Verbraucher im Supermarkt erhält nur perfekte Ware. Dabei schmeckt eine krumme Gurke nicht anders als eine die kerzengerade ist. Gegen diese Verschwendung möchte Tobias Judmaier mit seinem Restaurant „Iss mich!“ vorgehen.

Alles darf und soll gegessen werden, stammen sämtliche Speisen doch von Lebensmittelrettungen aus Supermarktregalen und direkt vom Bauern. Im Tiroler Bergdorf, mitten in einem früheren Hallenbad hat das Restaurant „Iss mich!“ seine Pforten geöffnet und hier finden Gäste vom Linseneintopf über Zucchininudeln bis hin zur Möhrensuppe vielerlei was lecker und gesund ist. Betrieben wird das Restaurant allerdings nur für drei Wochen, während das Europäischen Forums Alpach. Danach sollen neue Gastronomiekonzepte einziehen in das ehemalige Hallenbad. So sieht es das Planungskonzept für diese einzigartige Kulisse vor.

Ein Pop-up Restaurant mit humanitärem Nutzen

Für den Betreiber und seine größtenteils ehrenamtlichen Helfer ist das kein Problem. Der Sinn eines Pop-up-Restaurants ist es eben, nach dem Aufpoppen wieder zu verschwinden und an anderer Stelle neue Gäste davon zu überzeugen, wie sinnlos die Lebensmittelverschwendung eigentlich ist und sie dafür zu sensibilisieren, was sich damit alles noch Schmackhaftes zubereiten ließe.
Überzeugt von diesem Konzept war auch die Leserschaft der Zeitschrift „Presse“, die kürten Judmaier und sein Gastronomiekonzept kurzerhand mit einem Preis für Humanitäres Engagement.

Das ist Ehre und Anreiz zugleich, viel mehr Gäste von dem Konzept zu überzeugen, noch mehr Helfer zu finden und auch die Landwirte in die Planungen mit einzuschließen. Für die bietet sich dadurch die Möglichkeit, nicht die halbe Ernte auf dem Feld verwelken lassen zu müssen, weil sie nicht gut genug für den Handel ist. Alles kommt in gute Hände und wird sinnvoll verarbeitet und das hauptsächlich vegetarisch und vegan. Fleisch kommt im „Iss mich!“ da eher selten auf den Tisch. Neben den Lebensmitteln geht es Judmaier dabei auch um die Menschen und zwar nicht nur um seine Gäste, sondern auch das Personal. Deshalb hat er sich dazu entschieden, kurzerhand Asylbewerber miteinzubeziehen in das Konzept und gemeinsam mit ihnen die Gäste zu bewirten. Ein Plan bei dem er hofft, schnell Nachahmer zu finden.

Quelle: diepresse.com

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