Ist eine Strafpreisliste für Hotelangestellte zulässig?

Die Mitarbeiter eines Kärntner Hotels müssen sich zukünftig warm anziehen. Denn ihr Chef hat für die verschiedensten „Vergehen“ einen Strafenkatalog entworfen. In Zeiten des Fachkräftemangels mag dieses Vorgehen fragwürdig erscheinen.

Disziplin und Ordnung sind die Basis für einen gut funktionierenden Hotelbetrieb. Nur so kann den Gästen ein hervorragender Service geboten werden. In einem Kärntner Hotel wird dem nun mit einem Strafenkatalog nachgeholfen.

Kleine Vergehen, die zukünftig kosten

In einem Kärntner Hotel haben die Mitarbeiter zukünftig einen ganz besonderen Leistungsdruck. Um die disziplinierte Arbeitsweise zu verbessern, hat der Chef einen Strafenkatalog entwickelt. Dieser soll dabei helfen, den Gästen einen außergewöhnlich guten Service zu bieten. Was einerseits ein guter Vorsatz ist, sorgt bei den Hotelangestellten für Verärgerung. So sorgen selbst geringste Verstöße für eine Geldstrafe, die zwar nicht sehr hoch, aber dennoch sehr ärgerlich ist.

Wer sich gar eine Stunde lang verspätet, egal aus welchen Gründen auch immer, wird sogar mit 10 Euro zur Kasse gebeten. Hinzu kommt sogar ein halber Urlaubstag, der dadurch verloren geht. Selbst bei Kleinigkeiten wie einem vergessenen Namensschild, einem Tag ohne Rasur oder zu auffälliger Unterwäsche müssen die Mitarbeiter geringe Beträge bezahlen.

Gewagte Maßnahme in Zeiten des Fachkräftemangels

Da es immer schwerer wird, überhaupt Mitarbeiter für Hotellerie und Gastronomie zu finden, ist diese Maßnahme eine sehr gewagte. Schließlich könnten sich die Mitarbeiter für einen anderen Arbeitgeber entscheiden.

Hinzu kommt die Tatsache, dass ein solcher Strafenkatalog entgegen arbeitsrechtlicher Bestimmungen ist. Nur, wenn es tatsächlich eine Betriebsvereinbarung über die Möglichkeit des  Erlasses geben würde, wäre diese Maßnahme rechtlich in Ordnung. Trotzdem bleibt noch der moralische Aspekt. Natürlich ist das Ziel des Arbeitgebers klar ersichtlich. Er wünscht sich einen reibungslosen Ablauf innerhalb seines Hauses. Allerdings sind seine Mittel zur Umsetzung mehr als fragwürdig.

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