Getränke-Kalkulation in der Gastronomie

Die richtige Kalkulation der Getränkepreise ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines gastronomischen Betriebs. Ein gut durchdachtes Preismodell kann nicht nur den Gewinn maximieren, sondern auch das Image des Betriebs stärken und die Zufriedenheit der Gäste fördern.

Doch wie finden Gastronomen das richtige Gleichgewicht zwischen attraktiven Preisen für die Gäste und rentablen Margen für den Betrieb? Der Ausgangspunkt jeder Preisgestaltung ist der Wareneinsatz, also die Kosten, die für die Zubereitung eines Getränks anfallen. Dazu gehören die Rohstoffe wie Kaffee, Tee, Spirituosen oder Fruchtsäfte, aber auch Nebenkosten wie Wasser, Energie und eventuell Garnituren. Um den Wareneinsatz zu berechnen, wird der Preis der eingesetzten Zutaten für ein einzelnes Getränk ermittelt und zusammengerechnet.

Wareneinsatz richtig berechnen

Bei einem Cocktail beispielsweise werden die Mengen an Spirituosen, Säften und weiteren Zutaten präzise abgemessen und in Kosten umgerechnet. Auf Basis des Wareneinsatzes wird dann die Gewinnspanne festgelegt. Diese sollte nicht nur die direkten Kosten decken, sondern auch einen angemessenen Gewinn für das Unternehmen ermöglichen. Üblicherweise wird im Gastgewerbe eine Gewinnspanne von 200 bis 300 Prozent des Wareneinsatzes angestrebt, was bedeutet, dass der Verkaufspreis mindestens das Dreifache der Herstellungskosten betragen sollte. Diese Marge deckt die indirekten Betriebskosten wie Miete, Personal, Marketing und sonstige Fixkosten ab und trägt zum Gesamtgewinn bei.

Zielgruppenorientierung und Wettbewerbsanalyse

Neben der reinen Kostenkalkulation spielen auch die Zielgruppe und das Wettbewerbsumfeld eine wichtige Rolle bei der Preisgestaltung. Ein Betrieb, der eine gehobene Kundschaft anspricht, kann höhere Preise verlangen als ein Café, das sich an Studierende oder junge Familien richtet. Es ist wichtig, die Preisvorstellungen der Zielgruppe zu kennen und sicherzustellen, dass die angebotenen Getränke diesem Preisniveau entsprechen. Eine Analyse der Konkurrenz kann ebenfalls wertvolle Einblicke bieten. Wie gestalten ähnliche Betriebe in der Umgebung ihre Getränkepreise? Welche besonderen Angebote oder Aktionen bieten sie an? Durch die Beobachtung der Wettbewerber können Gastronomen eigene Nischen finden, etwa durch die Einführung exklusiver oder handgemachter Getränke, die einen höheren Preis rechtfertigen.

Letztlich sollten die Getränkepreise sowohl die Kosten decken als auch zur Positionierung des Betriebs beitragen. Eine gut durchdachte Preisstrategie kann nicht nur die Rentabilität sichern, sondern auch die Gäste langfristig binden, indem sie das Preis-Leistungs-Verhältnis als fair und attraktiv wahrnehmen. So wird die Kalkulation der Getränkepreise zu einem zentralen Baustein für den nachhaltigen Erfolg in der Gastronomie.

Bildurheber: ginasanders

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