Franchise-Unternehmen darf „La Mafia“ nicht als Marke eintragen

Ein spanisches Franchise-Unternehmen mit 40 Restaurants muss sich nun ein neues Markenkonzept überlegen, denn ihr Name „La Mafia se sienta a la mesa“ wurde jüngst vom Europäischen Gericht in Luxemburg verboten. Für das Unternehmen ein harter Schlag und für die Verantwortlichen unverständlich.

 

„Die Mafia setzt sich zu Tisch“ oder auf Spanisch „La Mafia se sienta a la mesa“ ist ein spanisches Unternehmen mit mehr als 40 Franchise-Restaurants europaweit. Eines davon steht auch in der italienischen Hauptstadt Rom. Die Marke ist in der EU seit 2007 eingetragen, hat aber im Jahr 2015 die Italiener auf den Plan gerufen, die die Verwendung verbieten lassen wollen. Die Mafia sei schließlich für ihre kriminellen Machenschaften bekannt und sollte deswegen nicht noch löblich im Franchisekonzept erwähnt werden. Diesem Einwand gab jetzt das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg statt und zwar in erster Instanz (Az: T-1/17). Demnach beschönige das Unternehmen kriminelle Organisationen und verstoße daher gegen die öffentliche Ordnung. Das macht den Markeneintrag nichtig und zerstört damit das komplette Geschäftskonzept der Spanier.

 

Geht das Unternehmen in Berufung?

 

Das Unternehmen selbst kann die Aufregung nicht verstehen, schließlich wollten sie mit der Namenswahl nicht die Machenschaften der Mafia beschönigen, sondern beziehen sich auf den Film „Der Pate“ aus dem Jahr 1972. Ein Argument, das die Richter allerdings nicht gelten ließen und nun das Unternehmen vor die Aufgabe stellen, sich einen anderen Namen zu überlegen. Da das gesamte Konzept der Kette allerdings sowohl in Werbung, Design und Marketing auf dem Film basiert, liegen in dieser Entscheidung auch Existenzen. Es muss jetzt nicht nur ein neuer Name gefunden werden, sondern auch eine komplett neue Werbe- und Marketingstrategie ins Rollen kommen. Noch bleibt abzuwarten, ob der spanische Franchiser gegen das Urteil Berufung einlegen wird und sich die Gerichte somit noch etwas länger mit diesem Thema beschäftigen müssen.

Bildurheber: 123RF Standard-Bild / stokkete

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