Mehr denn je wird heute darauf geachtet, was man isst. Der Bund unterstützt seit einigen Jahren sogar die Förderung von Küchenexpertise bei jungen Kindern durch ein eigens entwickeltes Unterrichtspaket. Mit wenig Kosten- und Raumaufwand soll hier dem Nachwuchs der Umgang mit Lebensmitteln gelehrt werden. Also Achtung: Die Gäste der Zukunft werden immer anspruchsvoller.
Der Umgang mit Lebensmitteln in der deutschen Gesellschaft verändert sich. Gesundheitsbewusstsein, verantwortungsvolles Einkaufen und ähnliches gewinnen an Einfluss. Schon im jungen Jahren wird Kindern heute das Kochen beigebracht und im Zuge dessen werden Standards gesetzt. Die Anforderungen an den Inhalt des Tellers steigen.
Vor sieben Jahren startete der AID Infodienst, unterstützt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ein Projekt der besonderen Art. Ein Unterrichtskonzept für Kinder der dritten Klasse, das einen praktisch veranlagten und sinnvollen Umgang mit Lebensmitteln lehren soll. In sieben Doppelstunden werden kindgerechte Unterrichtsinhalte zum Thema Ernährung aufbereitet. Titel wie “Lustige Brotgesichter”, “Kunterbunte Nudelsalate” und “Tischknigge” vermitteln eine ganz lebhafte Vorstellung von den Inhalten des Materials.
Schon in jungem Alter wird Ernährungs-Bewusstsein gefördert
Jedes Kind bewaffnet sich mit einer Koch-Grundausstattung, sonstige benötigte Geräte können entweder durch Mitbringen oder über die Schule angeschafft werden. Unter Anleitung von Kater Cook, dem cleveren Küchenmeister, werden dann Ernährungsbegriffe gelernt, Portionen eingeschätzt, Lebensmittelkunde betrieben, gemeinsam der Tisch gedeckt und gegessen. Eltern oder Großeltern werden in das Projekt mit eingebunden und sind dazu angehalten, die gelernten Gerichte auch zu Hause mit den Kindern nach zu kochen.
Die praktische Prüfung “Kaltes Buffet” am Ende der Lektionen erfolgt in zwei Stationen und mit der Möglichkeit, zusätzliche Gäste einzuladen.
Die Gerichte, die in der Kinderkochschule zubereitet werden, sind durchweg kalt und somit ohne größeren Raum- und Geräteaufwand machbar. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit zu einer optionalen “warmen” Einheit, wenn es die Umstände und die Schulküche hergeben. Nur ein Waschbecken sollte definitiv im Raum vorhanden sein.
Für einen Kostenaufwand von 40€ kann das Unterrichtsprojekt umgesetzt werden. Zusätzlich sind Kosten für Lebensmittel einzuplanen, die sich allerdings in geringen Maßen halten (circa 10€ pro Kochstunde). Elternbriefe, Mitbringzettel und andere praktische Dokumente sind im Paket enthalten. Über 600.000 deutsche Kinder dürfen bisher einen Ernährungsführerschein ihr Eigen nennen, Tendenz steigend. Wir begrüßen den Trend zum guten Essen, aber Gastronomen sollten sich wohl darauf vorbereiten, dass die Kundschaft zukünftig immer mehr Ahnung und Anspruch mitbringen wird.