Die Psychologie des Speisekartendesigns

Eine Speisekarte wirkt auf den ersten Blick wie ein zufällig zusammengewürfeltes Konstrukt von Angeboten des Restaurants in Papierform. Tatsächlich steckt hinter der perfekten Speisekarte aber eine komplette psychologische Forschung, die nur ein Ziel verfolgt: Den Gast zu animieren möglichst viel zu konsumieren.

Die Konstrukte hinter einem optimalen Design zu verstehen bedarf etwas Recherche, zugegeben, doch einmal durchblickt eröffnet einem die Psychologie hinter dem Entwurf einer Speisekarte ganz neue Möglichkeiten. Der Gast soll angeregt werden zu genießen und am besten immer etwas mehr zu bestellen, als er eigentlich wollte. Dabei handelt es sich um das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Faktoren wie Farben, Anordnung, Aufmachung, Material und noch einigem mehr. Wichtig ist genau zu wissen, wie alle Faktoren am besten einhergehen und worauf es wirklich ankommt. Da kann es sinnvoll sein, sich entsprechend beraten zu lassen oder gleich einen Profi zu engagieren. Schließlich ist die Speisekarte das Verkaufsschild des Ladens, nur durch sie bestellt der Gast seine Lieblingsspeisen und, mit etwas Glück, gleich noch einen hochpreisigen Wein und ein leckeres Dessert mit dazu. Man muss es ihm nur richtig verkaufen, und genau an dieser Stelle setzt die Forschung ein.

Das “goldene Dreieck” einer Speisekarte

Design ist nämlich keine Frage des reinen Zufalls oder persönlichen Geschmacks, sondern rein fachlicher Erkenntnisse der Funktion des menschlichen Gehirns. So wirkt die Farbe Grün auf den Betrachter frisch und suggeriert damit frische und gesunde Lebensmittel, während Orange belebend wirkt. Beides wichtige Anhaltspunkte, die dem Betrachter also sagen, das sieht lecker und gesund aus, das will ich essen. Bilder von Speisen können ebenfalls den Appetit anregen, sofern sie gut gemacht sind. Auch die Haptik der Speisekarte sollte hochwertig sein, außerdem braucht es Übersichtlichkeit. Statt seitenweise Gerichte aneinanderzureihen macht es Sinn, Highlights herauszusuchen, Menüfolgen vorzuschlagen und dazu auch gleich passende Getränke und Desserts auszuwählen. Der Blick folgt dabei dem „goldenen Dreieck“, er geht erst zur Mitte und entdeckt die Empfehlung des Kochs, dann nach links oben in die Ecke, zum Schluss nach unten rechts. Diese und ähnliche Beobachtungen zum Verhalten des Gehirns sind es, die Speisenkarten-Designs so erfolgreich machen können und damit über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Bildurheber: dolgachov / 123RF Standard-Bild

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