Die Blaugurke ist ein merkwürdiger Geselle

Hierzulande ist die Blaugurke fast unbekannt, was nicht an ihrem einzigartigen Aroma liegen dürfte, sondern der Tatsache geschuldet ist, dass dieses Gemüse äußerst empfindlich ist und Temperaturschwankungen nicht verträgt.

In Europa gibt es erste Versuche, die Blaugurke anzubauen. Leider hat diese geschmacklich nicht viel mit ihren ursprünglichen Vertreten aus Nepal gemeinsam. Dort hängen die lustig aussehenden Gurken an kleinen Sträuchern. Ihr Geschmack erinnert an eine Mischung aus Sharon, Mango, Litchi, Guave und Loopi. Es ist eine erfrischende Kombination aus süßlich und herb. Spannend also zum reinen Verzehr, aber auch als Beilage zu leichten Sommergerichten. Je nachdem, in welcher Erde sie wächst, ändert die Gurke ihren Geschmack. Sie kann sogar leicht nach Lakritze schmecken, wenn sie in sehr tonhaltiger Erde wächst. Der Geschmack ändert sich aber nicht nur mit der Erde, sondern auch mit den Temperaturen. Deshalb ist es bisher kaum möglich, die Blaugurke auch hierzulande in gleicher Qualität anzubauen. Wird ihr zu warm oder zu kalt während des Transports, ändert sie ihren Geschmack und wird nahezu ungenießbar. Dann macht sie sogar ihrem Zweitnamen Dead Man’s Finger aller Ehre. Sie sieht dann nämlich nicht nur so aus wie der Finger eines toten Mannes, sie schmeckt dann vermeintlich auch so. Schade eigentlich!

Einfach zu fein

Denn in Nepal ist die Blaugurke äußerst beliebt und das nicht nur wegen ihrer wunderschönen blau-violetten Farbe, sondern auch wegen des Geschmacks, der nichts mit den hiesigen Salatgurken gemein hat. Nach dem Aufschnitt erscheint eine geleeartige Masse mit Kernen im Inneren der Gurke. Diese sollte nicht mitgegessen werden, denn sie gilt als ungenießbar. Warum, das bleibt Foodexperten ein Rätsel, denn schädliche Bestandteile enthalten die Kerne an sich nicht. Geerntet werden die Gurken das ganze Jahr hindurch, da das Klima immer gleich ist. Sobald sie schön blau leuchtet, darf sie gegessen werden. Wer sie probieren möchte, aber nicht die lange Reise nach Nepal antreten möchte, der findet sie in Kopenhagen im Restaurant Noma.

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