In vielen Restaurants gehört leise Musik zum festen Inventar. Sie soll die Gäste in die richtige Stimmung versetzen und für das passende Ambiente sorgen. Doch bei der Musikauswahl können Gastwirte viel falsch machen oder viel richtig machen. Denn es kommt auf die richtigen Töne an.
Forscher der Universität Leicester in Großbritannien haben herausgefunden, dass Gäste höhere Trinkgelder zahlen, wenn sie klassischer Musik im Restaurant lauschen. Bei Popmusik hingegen sind Gäste im Durchschnitt drei Euro sparsamer. Der Hintergrund ist ein psychologischer. Beethoven und Bach im Hintergrund erzeugen beim Gast ein Gefühl von Reichtum und Bildung. Man möchte sich etwas gönnen, sich vornehm fühlen und wer so speist, der ist auch freigiebig.
Klischee? Meeresrauschen zum Fischteller
Doch Musik wirkt sich nicht allein auf die Höhe des Trinkgelds aus, sondern soll sogar Auswirkungen auf den Geschmack haben, sind sich die Forscher sicher. So sollen tiefe Töne einen bitteren Geschmack erzeugen, leichte beschwingt hohe Töne eher das süße Erlebnis. Der Grund für diese Empfindungen liegt in der Stimulation unterschiedlicher Nervenbahnen. Die leiten den Geschmack zum Gehirn.
Tiefe Töne erzeugen dabei im Mund eine Bitterkeit, helle Töne eher die Süße. Eine Erkenntnis, die Sterneköche weltweit in Aufruhr versetzt und sie zu neuen Ideen animiert. So serviert Heston Blumenthal zu seinem Meeresteller immer auch Kopfhörer mit dem Klang von Meeresrauschen. Das soll den Gast gleich in die richtige Stimmung versetzen und das Essen so zu einem Erlebnis für alle Sinne machen.
Musik wirkt auch nicht bei jedem!
Dabei stellen sich Kritiker dieser Musiktheorien natürlich die Frage, ob denn jeder Mensch wirklich das gleiche Empfinden im Zusammenhang mit Tönen hat, denn schließlich ist ja kein Musikgeschmack gleich. Aus diesem Grund soll es bald erste Versuche geben, jedem Gast einen iPod zu reichen, auf dem er sich unterschiedliche Musikrichtungen zum Essen einschalten kann, eben ganz wie es ihm schmeckt.
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