Bettwanzen sind wieder auf dem Vormarsch. Jetzt denkt man sicherlich, ja aber nur in billigen Absteigen. Dies ist vollkommen falsch, denn auch Sterne-Hotels klagen über steigenden Bettwanzenbefall.
Immer öfter hört und liest man von Bettwanzen. Im ersten Moment könnte man denken, dass dies wohl nur Absteigen und dergleichen betrifft. Da irrt man aber gewaltig, denn selbst die Hoteliers von Sterne-Hotels kämpfen mit dem Problem.
Was sind Bettwanzen und woher kommen Sie?
Bei den Bettwanzen handelt es sich um eine Art aus der Familie der Plattwanzen. Bettwanzen leben bevorzugt in den Schlafstellen von gleichwarmen Lebewesen, also vom Menschen. Die Nahrung der Bettwanzen besteht aus menschlichem Blut. Eine erwachsene Bettwanze ist papierdünn und nur 3,8 bis 5,5 mm groß. Hat sie gerade gespeist, dann erreicht sie locker eine Größe von 9 mm. Die Lebenserwartung einer Bettwanze liegt zwischen 6 und 12 Monaten. Die Bettwanzen sind weitestgehend an den Menschen und dessen Tiere gebunden.
Hotels und andere Unterkünfte mit Bettwanzenbefall
Die Bettwanze an sich macht keine Ausnahme, welchen Menschen sie befällt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass selbst die reinlichsten Menschen Bettwanzen haben und diese bei der Übernachtung in einem Hotel oder dergleichen weiterverteilen. Der Befall von Bettwanzen in Hotels stieg in den letzten Jahren rasant an. Die Dunkelziffer von Bettwanzenbefall in Hotels wird deutlich höher geschätzt, denn es gibt wohl kaum ein Hotel, das einen solchen Befall gerne an das Gesundheitsamt meldet. So kommt es immer häufiger vor, dass Bettwanzen von internationalen Touristen unbewusst eingeschleppt und weiterverbreitet werden.
Was tun bei einem Befall?
Im Privathaushalt reagiert man in der Regel sofort, wenn sich die ersten Anzeichen von Bettwanzen zeigen. In einem Hotel sieht das schon anders aus. Ohne Schulungsmaßnahmen können Mitarbeiter des Hotels den Bettwanzenbefall nicht rechtzeitig erkennen. Der Befall wird in der Regel erst erkannt, wenn sich die ersten Gäste über nächtliche Bisse beschweren. Jetzt reicht das gründliche Reinigen des Zimmers auf keinen Fall, es muss sofort ein Schädlingsbekämpfer engagiert werden. Nach dem gründlichen Reinigen durch den Schädlingsbekämpfer sollte das Hotel schnellstens bettwanzendichte Matratzenbezüge besorgen. Zum einen verhindern diese Bezüge ein erneutes Einnisten und zum anderen hindern sie Bettwanzen, die sich in der Matratze befinden an einem Entkommen und einem neuen Befall. Idealerweise sollte das Hotel aber nach dem Einsatz des Schädlingsbekämpfers und dessen Verneblungsmaßnahmen, die Matratzen und die Bettdecken komplett gegen neue austauschen, denn sonst kann es Wochen oder Monate später wieder zu einem neuen Befall kommen, wenn nur eine Wanze überlebt hat. Leider wird das in einigen Hotels nicht so gehandhabt, denn gerade in 4 oder 5-Sterne Hotels kostet eine Matratze locker mal 1000 Euro, die man nicht so einfach entsorgt.
Trugschluss von vielen Hotels – Sauberkeit ist der beste Schutz
Viele Hoteliers sind der Meinung, dass Sauberkeit der beste Schutz vor Bettwanzen ist. Leider stimmt diese Aussage nicht. Viele der Hausdamen oder auch die Servicemitarbeiter wissen nicht mal, was eine Bettwanze ist. Wonach sollen sie also schauen? Wie soll hier eine Früherkennung möglich sein? Zahlreiche Hotels nutzen Fremdfirmen für die Reinigung der Zimmer, sodass dieses Problem dann oftmals nicht in der Hand des Hotelbetreibers liegt. Experten gehen sogar soweit, dass sie den Hoteliers raten, den Zimmerservice wieder von eigenem Personal, das gut geschult ist, durchführen zu lassen. Somit würden sich viele Kosten für den Einsatz eines Schädlingsbekämpfers einsparen lassen und der gute Ruf des Hotels würde nicht immer wieder Kritikpunkt sein. Auch wenn die Zimmer optisch perfekt und sauber aussehen, ist dies kein Garant, dass es hier keine Bettwanzen gibt. Bettwanzen werden von Gästen im Gepäck eingeschleppt und sind tagsüber nicht zu sehen, denn diese Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber halten sich die Tierchen hinter Bilderrahmen, Fußleisten oder auch hinter Tapeten auf.