In Deutschland schlugen Reiseexperten jüngst Alarm, denn Sharing-Accommodation-Anbieter wie Airbnb seien schlecht für das Geschäft, würden die Gäste wegschnappen und zu großen Verlusten in der Hotellerie führen. Eine neue Statistik scheint allerdings zu zeigen, dass die Konkurrenz gar nicht so groß ist wie angenommen.
Noch immer zählt Reisen zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen und nicht nur Einheimische fahren gerne in die Alpen, planen Städtereisen oder einen Trip an Nord- oder Ostsee. Auch für Gäste aus aller Welt ist Deutschland weiterhin ein gern besuchtes Reiseziel. Dabei entscheiden sich längst nicht alle Urlauber für eine Übernachtung im Hotel oder in der Pension. Viele buchen bei so genannten Sharing-Accommodation-Portalen, der Platzhirsch und das mit Abstand bekannteste Angebot dieser Art dürfte wohl Airbnb sein.
Allein im Jahr 2015 entschieden sich 14 Millionen Reisende aus ganz Europa für eine auf diese Weise vermittelte private Unterkunft. Das mag viel klingen, macht aber unterm Strich gerade einmal drei Prozent all jener Urlauber aus, die in diesem Jahr eine Reise buchten. Ist die Aufregung unter den Hoteliers als eher viel Lärm um nichts? Könnte sein. Allerdings muss man natürlich noch einige andere Faktoren berücksichtigen, etwa die regionale Verteilung. Der Marktanteil von Aribnb verteilt sich schließlich nicht gleichmäßig über die ganze Bundesrepublik.
Branchenkenner warnen Hoteliers vor Airbnb
Nach wie vor gilt Airbnb als Marktführer der Portale, auf denen Urlauber sich privat nach einer Anmeldung eine Unterkunft suchen können. Von ganzen Domizilen bis zu außergewöhnlichen Zimmern in Zirkuswagen oder Iglus ist dort alles möglich. Deshalb fürchten Hoteliers starke Einbußen von Seiten der Touristen und damit um ihre Existenz. Großstädte wie Berlin oder London haben jetzt sogar mit drastischen Maßnahmen reagiert und als Antwort auf die breite Angebotswelle Beschränkungen eingeführt. So dürfen private Anbieter häufig nicht mehr als 60 Nächte pro Jahr ihr Haus oder ihre Wohnung vermieten.
Eine notwendige Maßnahme, trotz der niedrigen Zahlen? Branchenkenner meinen Ja, denn das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft und die Portale boomen. Mit einem starken Zuwachs am Marktgeschehen ist also zu rechnen.
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