Kostenlos speisen lassen und trotzdem verdienen

Im Café Ziferblat steht die Zeit im Mittelpunkt des Geschehens. Hier wird nach Zeit abgerechnet und nicht nach dem, was der Gast verzehrt hat. Das ungewöhnliche Geschäftskonzept scheint voll und ganz aufzugehen. Franchise-Nehmer sind herzlich willkommen.

Eine außergewöhnliche Idee findet in verschiedenen Großstädten weltweit immer mehr Freunde. Dabei handelt es sich um einen Gastronomiebetrieb, der seinen Gästen keine normalen Rechnungen ausstellt. Jeder bezahlt nur für die Zeit, die er im Café verbracht hat, nicht aber für Speisen und Getränke.

Café ohne Kellner, offene Küche und abwaschende Gäste

Es klingt wie eine utopische Geschäftsidee, aber in Städten wie Kiew, Rostow, London und Manchester ist sie bereits erfolgreich umgesetzt worden. Das Café Ziferblat spekuliert darauf, dass seine Gäste sich wie zu Hause fühlen wollen, wenn sie eine Tasse Kaffee in gemütlicher Atmosphäre genießen. Das ganze Konzept basiert auf genau dieser Wohlfühlatmosphäre, die sich die Gäste durchaus etwas kosten lassen.

Es beginnt bereits am Eingang. Wie bei einem Besuch bei guten Freunden wird an der Tür geklingelt. Beim Eintreten erhalten die Gäste einen symbolischen alten Wecker, der daran erinnert, dass die Zeit im Café beinahe stehenbleibt. Die genaue Ankunftszeit wird notiert, sodass am Ende auch genau abgerechnet werden kann.

Vertrauen kommt an

Wer zum ersten Mal ins Café Ziferblat kommt, wird überrascht sein, wie selbstverständlich die Gäste in der Küche ein- und ausgehen. Jeder bedient sich selbst, nimmt Kuchen, Tee, Kaffee oder andere Leckereien und isst im gemütlichen Gastraum. Wer sich eine Kleinigkeit kochen möchte, darf sich auch seine Zutaten mitbringen und selbst am Herd stehen. Natürlich liegt auch der Abwasch in den Händen der Gäste. Und alles funktioniert völlig selbstverständlich.

Trotzdem laufen diese Cafés profitabel. Es wird pro Stunde abgerechnet. Da das Wohlfühlambiente zum gemütlichen Verweilen einlädt, halten sich viele Gäste gern mehrere Stunden im Lokal auf – nicht nur wegen der leckeren Speisen, sondern vor allem auch wegen der einfachen Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen.

Franchise-Nehmer für Berlin gesucht

Der Erfinder dieses interessanten Konzeptes, Ivan Meetin, würde auch in Berlin gern eines seiner Cafés platzieren und sucht Franchise-Nehmer dafür. Allerdings ist das Startkapital mit 50.000 Euro recht beachtlich, sodass er bisher noch keine ernsthaften Interessenten gefunden hat. Meetin betrachtet Berlin als idealen Ort für sein Geschäftskonzept und hofft auf baldige Umsetzung in der deutschen Hauptstadt.

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