Bezahlen für die Reste auf dem Teller?

Viele Gastronomen machen sich Gedanken darüber, wie sie mit der Essensverschwendung ihrer Gäste auf dem Teller effektiv umgehen können. Ein Stuttgarter Gastronom hat für sich eine neue Lösung gefunden. Jeder Gast, der seinen Teller nicht leer isst, muss eine Strafe zahlen. Ob das wirkt und bei den Gästen ankommt?

Schon seit Jahren beklagen Gastronomen ein wiederkehrendes Problem. Halbleere Teller. Speziell im „All you can eat- Sektor“ wo volle Buffets die Gäste locken, bleiben viele Nahrungsmittel auf dem Teller zurück. Das ist nicht nur aus Gründen der Lebensmittelverschwendung fragwürdig, es kostet den Gastronomen auch bares Geld. Um dem einen Riegel vorzuschieben hat ein Stuttgarter Gastronom jetzt eine Strafe eingeführt. Jeder der etwas auf seinem Teller zurück lässt muss künftig einen Euro zahlen. Mit dem „Taste 120“ Angebot will der Betreiber des Yuoki, Guoyu Luan, seine Gäste gewissermaßen erziehen und so der Lebensmittelverschwendung Herr werden.

Nahrungsmittelverschwendung muss nicht sein

Sein Konzept ist so einzigartig, dass es ihm bereits viele Artikel in namhaften Fachzeitschriften eingebracht hat: Gäste dürfen via iPad 120 Minuten lang so viel bestellen wie sie wollen. Bei mehr als fünf Gerichten allerdings sollten keine Reste auf den Tellern liegen bleiben, sonst droht eine Zahlung von einem Euro.

Laut einer aktuellen Statistik des Bundesverbraucherministeriums wirft jeder Bundesbürger im Schnitt 225 Gramm an Lebensmitteln weg und das jeden Tag. Dabei wäre vieles davon durchaus noch essbar.

Schließlich ist vieles einfach zu schade für die Mülltonne. Dabei lassen die Gäste wenig zurück auf den Tellern, wie der Stuttgarter Gastronom betont. An Strafzahlungen sind trotzdem bislang rund 1.000 Euro eingegangen. Diese spendet Luan an eine wohltätige Organisation. Trotz der guten Idee dahinter gibt es bislang wenige „Nachahmer“ dieser Idee.

Trotzdem gewinnt das Thema Nahrungsmittelverschwendung mehr und mehr an Bedeutung und das nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern auch der Wirtschaftlichkeit. Aufgrund strenger Lebensmittelverordnungen dürfen nämlich Reste von Tellern und Schüsseln nicht mehr weiter verwertet werden, sondern gehören stattdessen entsorgt und vernichtet.

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