Berlin: Lieber Strafe zahlen, als den Bürgersteig räumen

Sommerzeit ist Erfrischungszeit, da wünschen sich viele Gäste einen Platz an der Sonne. Deshalb erweitern Gastwirte in der Hauptstadt gerne ihre Sitzfläche auf den Außenbereich, oft auch wenn dieser längst nicht für das Platzieren von Tischen und Stühlen freigegeben ist. Dafür nehmen sie Strafgelder in Kauf.

Eine Rechnung, die aufgeht. Viele zahlende Gäste versprechen volle Kassen bei der Abrechnung. Wer da den einen oder anderen Euro gleich wieder an das Ordnungsamt zahlen muss, für den bleiben am Ende des Tages trotzdem noch ausreichend Gewinne übrig. Kein Wunder also, dass Berliner Gastwirte sich scheinbar nicht wirklich darum scheren, ob sie Tische und Stühle auf dem Gehweg unterbringen dürfen oder nicht. Die Sonne lockt und somit auch der zahlende Gast. Der möchte lieber nicht in dunklen Gaststuben hocken, sondern bequem an der frische Luft. Problematisch ist dies, wenn kein Biergarten zur Verfügung steht oder eine Außenterrasse. Da heißt es, abgezockt den Platz an der Sonne erkämpfen.

Bußgelder müssen erhöht werden

Längst gibt es Verordnungen zur Nutzung von öffentlichen Flächen, doch viele Gastronomen ignorieren diese und stellen trotzdem die Tische vor die Tür. Solange die Einnahmen locken, stören da auch keine Bußgelder, hat die Deutsche Presse-Agentur bei einer Umfrage erfahren.

Aus diesem Grund fordert der Fachverband Fußverkehr Deutschland (kurz FUSS), dass die Bußgelder erhöht werden müssen. Erst wenn diese die Gastwirte wirklich treffen und den Umsatz schmälern würden diese schließlich gezwungen sein, sich an die Vorschriften zu halten. Bis dahin würden die Gastronomen weiter die Fußgängerwege besetzen, so FUSS, und es manchen schwer machen den Bürgersteig zu nutzen. Damit sind Gastwirte allerdings nicht die einzigen. Auch Mopedfahrer und Straßenkünstler halten sich wenig an Vorschriften und nutzen die Gehwege als Straßenersatz.

Bild: mfron / 123RF Lizenzfreie Bilder

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